Der WDR veröffentlicht auf dem planet-schule.de eine von der BBC entwickelte Doku zum Thema „Geschichte der Mathematik“. Sie gliedert sich in 4 Folgen:
- Die Sprache des Universums
- Die Genies des Osten
- Die Grenzen des Raumes
- Bis zur Unendlichkeit und weiter
- Die Sprache des Universums
Berechnungen der Zeit beeinflussten bereits die ältesten Erfindungen der Menschheit: In vielen alten Kulturen fanden sich Kalender, die auf Mondzyklen beruhten, Anthropologen entdeckten bis zu 37.000 Jahre alte Knochen mit 29 Markierungen, die die Tage eines Monats darstellen.Die ersten mathematischen Systeme wurden in Babylon, Ägypten und Griechenland entwickelt. So wandten schon die Babylonier mathematische Konstrukte an, die Pythagoras erst 1000 Jahre später entwickeln sollte. Die griechische Kultur brachte mit ihm einen wahren Giganten der Mathematik hervor. Für Pythagoras war die Mathematik nicht nur eine Folge abstrakter Zahlen, er brachte sie auch mit anderen Objekten in Verbindung, zum Beispiel mit den Eigenschaften rechtwinkliger Dreiecke.Auch im alten Ägypten war man daran interessiert, praktische mathematische Aufgaben zu lösen, die mit Messen und Wiegen zu tun hatten. Hier entwickelte man das Potential eines mathematischen Binärsystems schon 3000 Jahre vor Gottfried Wilhelm Leibniz. Heute beruht die gesamte Welt der Technik auf denselben Prinzipien, die schon im alten Ägypten genutzt wurden.
(Erste Folge der vierteiligen Serie „Die Geschichte der Mathematik“) (kopiert von planet-schule.de)
- Die Genies des Osten
Die Chinesische Mauer ist ein wahres Bravourstück der Statik, gebaut mitten in einer hochgelegenen und rauen Landschaft. Schon vor dem Baubeginn erkannten die alten Chinesen, dass sie besondere Berechnungen anstellen mussten, um den Entfernungen, den Steigungswinkeln und den ungeheuren Materialmengen gerecht zu werden. Die begabtesten Mathematiker des Landes arbeiteten an dem Projekt mit. Die Chinesen waren auch die Ersten, die ein dezimales Stellenwertsystem nutzten, und zwar schon 1000 Jahre früher als wir.Indien dagegen war die erste Zivilisation, die ein eigenes Zahlensystem mit der Zahl Null entwickelte – das war eine mathematische Revolution! Außerdem rechneten die Inder mit negativen Zahlen und machten fundamentale neue Entdeckungen in der Trigonometrie. Sie hatten auch eine Methode erfunden, um die mathematische Zahl Pi zu beschreiben.Im 7. Jahrhundert dann entstand in Bagdad ein intellektuelles Zentrum, wo das mathematische Know-How von Griechen, Indern und Babyloniern zusammengetragen wurde, im sogenannten „Haus der Weisheit“. Hier wurden auch Astronomie, Medizin, Chemie, Zoologie und Mathematik gelehrt.
(Zweite Folge der vierteiligen Serie „Die Geschichte der Mathematik“) (kopiert von planet-schule.de)
- Die Grenzen des Raumes
Im 17. Jahrhundert übernahm Europa vom Nahen Osten die Vorreiterrolle in Sachen Mathematik. Piero della Francesca war nicht nur Maler, sondern auch Mathematiker und perfektionierte die Perspektive in der italienischen Malerei. Sein Werk war der Beginn eines neuen Geometrieverständnisses.Der französische Mathematiker und Philosoph René Decartes dagegen verband Algebra mit Geometrie – ein Schritt, der die Welt der Mathematik entscheidend verändern sollte.Die Universitäten von Oxford und Cambridge bildeten im 17. Jahrhundert einige führende Mathematiker aus, einer von ihnen war Isaac Newton. Er entwickelte eine neue Theorie des Lichts, entdeckte die Gravitation und skizzierte einen revolutionären Ansatz zur Mathematik: die Infinitesimalrechnung.
Newtons Berechnungen machten es möglich, die Welt in ihren Veränderungen zu begreifen: die Umlaufbahnen der Planeten und die Bewegung der Flüssigkeiten mit mathematischer Präzision zu beschreiben.(Dritte Folge der vierteiligen Serie „Die Geschichte der Mathematik“) (kopiert von planet-schule.de)
- Bis zur Unendlichkeit und weiterIm Goldenen Zeitalter der Mathematik im Europa des 18. und 19. Jahrhunderts fanden die Mathematiker neue Wege der Analyse von Körpern in Bewegung, was es möglich machte, den Raum zu begreifen.
Im Sommer 1900 stellte David Hilbert, ein junger deutscher Mathematiker, in seinem Vortrag auf dem Internationalen Mathematikerkongress in Paris die dreiundzwanzig wichtigen ungelösten mathematischen Probleme vor. Damit gab er den Fahrplan für die Mathematik des 20. Jahrhunderts vor.
Zahlreiche Wissenschaftler haben seitdem daran gearbeitet, darunter berühmte Mathematiker wie Evariste Galois, Georg Cantor, Henri Poincaré und Grigori Perelman. Von den 23 Problemen konnten so die meisten gelöst werden. Doch gerade die ungelösten Probleme machen die Mathematik auch zukünftig zu einem lebendigen Fachgebiet und zu einer Herausforderung für folgende Generationen.
(Vierte Folge der vierteiligen Serie „Die Geschichte der Mathematik“) (kopiert von planet-schule.de)